Widerrufsrecht

​Das Widerrufsrecht stellt ein Recht jedes Verbrauchers dar durch Erklärung des Widerrufs von einem bereits geschlossenen Vertrag innerhalb einer gesetzlichen Frist von vierzehn Tagen zurückzuztreten.

Verbrauchern steht bei einem Kauf über das Internet ein Widerrufsrecht zu. Allerdings darf ein Händler in einigen gesetzlich bestimmten Ausnahmefällen und Voraussetzungen das Widerrufsrecht ausschließen. Betroffen sind hiervon insbesondere hygiene- und gesundheitsrelevante Waren. Hierzu zählen zum Beispiel Unterwäsche und Dessous, Rasierapparate, Kosmetika, Drogerieartikel für die Körperpflege und Arzneimittel. Die Voraussetzung für den Ausschluss des Widerrufsrechts versiegelter Artikel ist eine durch den Verbraucher aufgebrochene Versiegelung. Als Verbraucher muss man sich hier auch immer die Frage stellen: Würden Sie einen hygiene- oder gesundheitsrelevanten Artikel kaufen wollen, der bereits im Besitz eines anderen Verbrauchers war? Der Händler muss Sie über diese Ausnahmen vom Widerrufsrecht belehren.

Als Verbraucher kann man innerhalb der gesetzlichen Frist von vierzehn Tagen von seinem Widerrufsrecht Gebrauch machen indem man entweder das Muster-Widerrufsformular verwendet oder eine entsprechende Erklärung in beliebig anderer Form gegenüber dem Händler abgibt, die den Entschluss zum Widerruf des Vertrages eindeutig macht.
Man sollte bei seiner Erklärung immer daran denken, dass diese im Zweifel bewiesen werden muss. Es empfiehlt sich daher, seinen Widerruf schriftlich, z. B. per E-Mail oder über das vom Händler angebotene Widerrufsformular abzugeben.

Nein, das Widerrufsrecht steht Ihnen auch zu, wenn die Ware nicht originalverpackt zurückgesendet wird.

Im Falle eines Widerrufs tragen Sie als Verbraucher die Kosten der Rücksendungr nur dann, wenn der Händler Ihnen diese vorher bereits erklärt hat. Ein entsprechender Hinweis muss auf der Website des Händlers in der Widerrufsbelehrung zu finden sein.

Der Händler ist im Falle des Widerrufs verpflichtet, nachdem er die Ware zurückerhalten hat, die Kaufpreiserstattung innerhalb von 14 Tagen durchzuführen. Allerdings hat der Händler auch ein so genanntes Zurückbehaltungsrecht. Dieses Zurückbehaltungsrecht besteht konkret solange, bis der Händler die Ware vom Verbraucher zurück erhält oder der Verbraucher den Nachweis erbracht hat, dass er die Ware bereits zurückgesendet hat – je nachdem, welches Ereignis zuerst eintritt.

Ja, allerdings nur, wenn ein Wertverlust auf einen zur Prüfung der Beschaffenheit, der Eigenschaften und der Funktionsweise der Waren nicht notwendigen Umgang von ihnen zurückzuführen ist. Ein klassisches Beispiel ist der Kauf eines TV – Gerätes, welches man dann, im Sinne der üblichen Verwendung nutzt und anschließend zurückgeben will. Inzwischen gibt es elektronische Vorrichtungen in Elektrogeräten die genau messen, wie lange ein Gerät bereits im Betrieb war. Als Wertminderung versteht man in aller Regel die Abnutzung durch Gebrauch.

Nein, eine Rügepflicht gegenüber einem Verbraucher besteht nicht. Hier greifen vielmehr die gesetzlich geregelten Gewährleistungsfristen.